IN_ORGANIC SYMBIOSIS II

photo Natascha Muhic

Ausstellung Exhibition
IN_ORGANIC SYMBIOSIS II
16.-18. Dezember 2022
OBOLO Wien, Arnezhoferstraße 7/2, 1020 Wien

DE (english version below)
Der Titel der Ausstellung subsumiert einerseits die tatsächliche Materialität der zu erlebbaren Objekte (Porzellan, Scoby, Licht), und spielt andererseits auf die aus dem Gleichgewicht geratene Symbiose zwischen Subjekt und Objekt an. Speziell behandelte Scoby-Haut – unter anderem bekannt als Kombucha-Mutter – geht mit transluzentem Porzellan eine Symbiose ein, die die vitale Beziehung zwischen organischer und anorganischer Materialität durch Licht sichtbar werden lässt. Der Scoby lädt in seiner organischen Vitalität zur Interaktion ein – sei es, um die Lichtintensität der keramischen Leuchtkörper zu verändern, oder mit ihm zu spielen, ihn zu verformen, oder einfach um ihn in seiner Materialität zu erfassen.
Das Erfassen und Begreifen stehen bei dieser interaktiven Ausstellung im Vordergrund.
Aufgrund wachsender Komplexität und fehlender Auseinandersetzung, entziehen sich alltägliche Dinge unserem Verständnis, sei es in ihrer Machart oder ihrer Materialität. Dieser Beobachtung folgend, möchten die Objekte von Moya Hoke eine neue Beziehungsebene zu Objekten evozieren, in welcher lebhafte Materie und ihre Qualitäten, im wahrsten Sinne des Wortes erfasst werden können. Um Berührungsängste zu minimieren, bzw. die Rezipient:innen die Lesbarkeit und den Zugang zu den ausgestellten Objekten zu erleichtern, greift Moya Hoke auf den klassischen Typus eines Lampenschirms als bewährten Bedeutungsträger zurück, sodass die Objekte auch auf ihren praktischen Gebrauchswert reduziert und in ein tradiertes Produktverständnis integriert werden können. In der Interaktion löst sich das Produkt von seiner Definition als Konsumgut, und wird zu einem koexistierenden Wegbegleiter – es entsteht eine Beziehung zwischen Subjekt und Objekt, eine einhergehende Sensibilität für die Materialität, die uns umgibt und ein achtsamer Umgang damit.


EN
While the title subsumes the actual materiality of the objects that can be experienced (porcelain, Scoby, light), it also alludes to the symbiosis between subject and object that has become unhinged. Specially treated Scoby skin – better known as kombucha mother – enters a symbiosis with translucent porcelain to reveal the vital relationship between organic and inorganic materiality by light. In its organic vibrancy, the Scoby encourages interaction – whether to change the light intensity of the ceramic luminaries, or to play with it, deform it, or simply to sense it through its materiality.
Sensing and comprehending play the main role in this interactive exhibition. Everyday objects elude our understanding due to increasing complexity and lack of involvement, whether in their making or their materiality.Based on this observation, the objects of Moya Hoke want to evoke a renewed relationship with things, by literally grasping vibrant matter and its qualities.
To make the exhibited objects easily legible and accessible for the recipients, Moya Hoke refers to the classic product type lampshade as proven signifier, so the objects can also be reduced to their practical use and can be integrated into a traditional understanding of products. Through interaction, the product detaches itself from its definition as a consumer good and becomes a coexisting companion – a relationship between subject and object evolves, an ensuing sensitivity towards the materiality that surrounds us and a mindful interaction with it.